Die verschiedenen Pfeiler der Nuklearsicherheit
Das Redundanzprinzip
Beim Bau der Kernkraftwerke von Doel und Tihange wurden mögliche Defekte berücksichtigt. Sicherheitsempfindliche Ausrüstungen sind daher in dreifacher Ausführung vorhanden. Darauf beruht das Redundanzprinzip: ein Defekt in einem Bauteil kann die Sicherheit des Kernkraftwerks niemals in Gefahr bringen.
Einschlussbarrieren
Es wird alles dafür getan, um zu vermeiden, dass radioaktive Stoffe mit der Außenwelt in Berührung kommen. Zahlreiche Einschlussbarrieren trennen das Uran und die hochaktiven Spaltungsprodukte vollkommen ab.
Schon gewusst? – Der Kernbrennstoff ist fünf Mal eingeschlossen, um die Freisetzung von Radioaktivität zu verhindern.
-
Das Uranoxid ist zu Kernbrennstofftabletten zusammengepresst
-
Die Tabletten befinden sich in hermetisch zugeschweißten Brennstäben
-
Mehrere Stäbe zusammen bilden zusammen Brennelemente, die im Reaktordruckbehälter stehen. Der Reaktordruckbehälter hat eine Wanddicke von 25 cm.
-
Der erste primäre Sicherheitsbehälter verhindert, dass mögliche Radioaktivität aus dem Reaktorgebäude entweicht. Die Wand kann starkem Druck von innen standhalten.
-
Ein zweiter Sicherheitsbehälter aus Stahlbeton schützt die Anlage vor Unfällen von außen. Sie ist so entworfen, dass sie verschiedenen Arten von Unfällen standhält, wie zum Beispiel Explosionen, Überschwemmungen, Erdbeben, Auswirkungen eines Flugzeugabsturzes. Unterdruck zwischen beiden Behältern sorgt dafür, dass keine Radioaktivität unkontrolliert nach außen gelangt.
Sicherheitskultur
Um weltweit zu den besten Nuklearbetreibern zu gehören, muss das Unternehmen auch dem gesellschaftlichen Faktor eine wichtige Rolle beimessen. Aus diesem Grund sind die Entwicklung und Verstärkung einer Kultur, in der Sicherheit ein natürlicher Reflex ist, wesentliche Elemente unserer fünfjährigen globalen Nuklearsicherheitspläne.
Die 2.000 Mitarbeiter der Kernkraftwerke von Doel und Tihange sind hoch ausgebildet und haben viel Erfahrung. Die Operatoren im Kontrollraum müssen eine spezielle Lizenz haben, die alle zwei Jahre erneuert wird. Um diese zu erlangen, müssen sie zunächst eine intensive Ausbildung und ein Training in einem Simulator absolvieren. Dann müssen sie vor einem unabhängigen Kontrollorgan eine Prüfung ablegen. Jedes Jahr werden in Zusammenarbeit mit dem Personal des Kraftwerks externe Notfallplanübungen organisiert.
Schon gewusst? Die Kernkraftwerke von Doel und Tihange haben eigene Ausbildungszentren mit einem Simulator, das alle Aspekte und die Arbeitsweise eines Kraftwerks originalgetreu imitiert.